Die Bedeutung oder Informatik der Speisen:
1. Du bist, was Du isst… Essen ist wie kommunizieren, gesundes Essen gibt es daher so wenig, wie gleiche Meinungen gibt. |
2. Du bist, was Du isst … was für manche Milch grausig macht. |
3. Du bist, was Du isst … sind Fleischesser aggressiv und Vegetarier bessere Menschen? |
4. Du bist, was Du isst … Obst und das Problem, für andere verlockend zu sein? |
5. Du bist, was Du isst … wieso nicht mal Zucker es allen recht machen kann. |
6. Du bist, was Du isst … warum über Joghurt Käse geredet wird. |
7. Du bist, was Du isst … warum die Reichen dünn und die Armen dick sind. |
8. Du bist, was Du isst … Fastfood kontra Alltagsrealität. |
9. Du bist, was Du isst … wieso man nicht gegen etwas sondern gegen sich allergisch ist. |
1. Du bist, was Du isst… Essen ist wie kommunizieren, gesundes Essen gibt es daher so wenig, wie gleiche Meinungen gibt.
Menschen sind „wandelnde Programme“. Das heißt, sie sind auf dem Weg der Vererbung und zu einem geringeren Teil auch über gemachte Erfahrungen „programmiert“, haben also eine fixe Haltung zum Leben. Diese Haltung ist im Unterbewusstsein festgeschrieben.
Essen ist Teil des Lebens. Essen behagt uns, wenn es unserer Haltung zum Leben entspricht, es missfällt uns, wenn es ihr widerspricht. Essen, das uns „widerspricht“, vertragen wir schlecht bzw. wir entwickeln Allergien dagegen.
Mehr als ¾ aller Menschen (Praxiserfahrung) haben ein individuelles Essmuster, haben also bestimmte Nahrungsmittel, die sie nicht vertragen oder entschieden ablehnen.
Dieses individuelle Muster ist wie ein individueller Filter, der nur ohne Beanstandung durchlässt, was seiner Haltung entspricht.
Also: Die offiziellen (wissenschaftlichen) Kriterien, was gesund ist und was nicht, gelten erst nach dieser Filterung.
Erst dann ist Bio besser. Bio genügt nicht für ein gesundes Leben!
Eine Untersuchung (Grossarth-Mathicek) an ca 36 000 Personen zwischen 55 und 68 Jahren hat als stärksten Einfluss für ein vorzeitiges Ableben bzw. schlechten Gesundheitszustand negative erbliche Faktoren und das Fehlen einer positiven Gottesbeziehung (Weltbild) ergeben. Alle anderen Faktoren sind nachgeordnet.
Ich gehe stets davon aus, dass nichts zufällig ist. Schlechte Ernährung hat also immer einen sozialen Grund, der sich aus der äußeren Situation und inneren Stimmungslage ergibt. Betrachten wir als Extrem, den emotionalen Hintergrund von Suchtverhalten. Meine Analyse basiert auf dem homöopathischen Repertorium, in dem suchtgefährdete Typologien aufgelistet sind:
Drogenverlangen (Analyse Zippermayr): Wunsch, die Kontrolle los zu lassen, sich dem sozialen Anpassungsdruck zu entziehen, die Realität zu verdrängen anstatt sie zu konfrontieren;
Daraus darf man nicht selbstverständlich ableiten, dass dem soziale Anpassungsdruck, man denke an Unterdrückung, Intoleranz, Willkür, Arbeitsüberlastung, stets die Schuld zu geben wäre, genauso kann es Unreife oder Anpassungsschwäche des Betroffenen sein.
Stets ist auch das Essverhalten als Teil der Persönlichkeit und damit der Gesundheit zu sehen:
W. Churchill ist das berühmte Beispiel des unkomplizierten Genießers, der Zigarren, Whisky, Champagner und gutes Essen schätzte. Dem britischen Feldherrn, Montgomery, antwortete er auf dessen Feststellung: „Ich bin Nichttrinker, Nichtraucher und 100%ig gesund“: „Ich trinke und rauche und bin 200 % gesund“. Für das wichtigste Gericht jeder Mahlzeit hielt Churchill ein gutes Gespräch….er wurde 90 Jahre alt.
A. Hitler wiederum hatte einen eigenen Koch, der ihm sein Essen zubereitete, das dann noch von seinem Arzt, Dr. Morell, abgeschmeckt wurde. Es bestand aus vielerlei Gemüsen, die Hitler den Kopf zum Essen hinuntersenkend mit der rechten Hand gedankenabwesend in sich hineinschob. Dazwischen trank er alkoholfreie Getränke, es herrschte strengstes Rauchverbot. Es geht hier sehr deutlich um Kontrolle und Intoleranz.
Noch extremer ist das Essverhalten J. Stalins, der nicht nur Personal sondern auch Ratten und Hamster als Vorkoster bemühte. Bei ihm hatte sich Misstrauen zum Verfolgungswahn aufgeschaukelt, der nicht nur seine Umgebung sondern das ganze Land in Angst und Schrecken versetzte. In seiner Wahrnehmung scheint der Unterschied zwischen Laborratten und Menschen vernachlässigbar gering gewesen zu sein.
Wiederum zeigt sich sehr deutlich, dass es nicht nur auf die Qualität des Essens ankommt. Die Weltgesundheitsorganisation definiert Gesundheit als körperliches, seelisches, soziales, spirituelles und ökologisches Wohlbefinden. Daraus und aus obigen Feststellungen erkennen wir, dass gesunde Ernährung und Bewegung eben nur Randfaktoren einer geistig, emotionalen Gesamtbefindlichkeit sind
2. Du bist, was Du isst … was für manche Milch grausig macht.
Geschmäcker sind verschieden, heißt es … man fragt sich, warum? Sind sie verschieden, weil Menschen verschieden sind und daher verschieden auf Geschmacksreize reagieren?
Wie ist es möglich, dass ein und dieselbe Speise bei verschiedenen Menschen Gefühlsausbrüche zwischen Ekel und Wohlbehagen, Abscheu und Sympathie auslösen kann? Kann es also sein, dass uns eine Speise, mit der wir uns den Magen verdorben haben, nur deshalb nicht mehr schmeckt, weil sie uns quasi unsympathisch geworden ist? Ist also, was uns schmeckt, keine Frage der Chemie sondern der Sympathie?
Liegt der Grund für die Ablehnung einer Speise in einem negativen Vorurteil? Das würde erklären, warum manche Nahrungsmittel von manchen Menschen mit solcher Vehemenz abgelehnt werden.
Ich habe die Frage unter Zuhilfenahme homöopathischen Wissens zu beantworten versucht.
In meinen Analysen bin ich davon ausgegangen, dass alle, die eine bestimmte Speise ablehnen, von einem gemeinsamen negativen Vorurteil, das zur Ablehnung eben dieser Speise führt, geleitet sind. Vergleicht man diese Menschen, erscheinen verblüffende Zusammenhänge zwischen der Speisenvorliebe bzw. -ablehnung und der Stimmungslage eines Menschen!
In diesem Sinne möchte ich nun am Beispiel der Milchabneigung ein Ergebnis vorstellen:
Milch ist die erste Nahrung aller Säugetiere. Sie bedeutet für das Kind zum einen Abhängigkeit von der Mutter zum anderen fordert sie auf, erwachsen zu werden . Die Botschaft lautet: Du bekommst von mir Fürsorge, dafür wirst du erwachsen. Dieser Gegensatz ist ein Konfliktherd, der in Milchunverträglichkeit münden kann: Kinder, die Milch schlecht vertragen, haben nichts dagegen, versorgt zu werden , lehnen es aber ab, ihr Leben in die eigene Hand zu nehmen.
Man darf nun nicht meinen, dass sich das Kind bewusst der eigenen Entwicklung verweigern könnte. Das Problem sitzt nicht in seinem Kopf sondern im „Bauch“, also im Unterbewusstsein. Hier, an der Quelle aller Emotionen, erscheint die Milchproblematik als Ekel oder eben Unverträglichkeit von Milch.
Daher lautet die Botschaft der…
Milchablehnung bzw. Milchunverträglichkeit: Ablehnung hinzunehmen, nur dann versorgt zu werden, wenn man gleichzeitig bereit ist, selbständig zu werden;
Ein Neugeborenes kann sich durch seine Geburt aus einer Welt mütterlicher Wärme und Geborgenheit hinausgeworfen und durch die Tatsache, nun selbständig sein zu müssen, überfordert fühlen. Es wird meinen, willkürlich einer Situation ausgesetzt worden zu sein, die es nicht bewältigen kann, und dafür unbewusst sich oder die Mutter verantwortlich machen. Beides kann sich in Milchunverträglichkeit, Milcherbrechen etc. äußern.
Wir sehen, warum der Grund nicht in der Milch liegt sondern im Kind, das Milch ablehnt.
Auch der Grund für die Tatsache, dass sich bei Kleinkindern, die Kuhmilch nicht vertragen, Ziegenmilch als Ersatz bewährt, hat emotionale Hintergründe. Die Milch verschiedener Tiere trägt auch deren Verhaltensweisen in sich. Das heißt, die Milch der „zickigen“, störrischen Ziege steht dem Kind, das die mütterlichen Versorgungsbedingungen ablehnt, näher als die Milch der „stoisch hinnehmenden“, geduldigen Kuh. Hier erscheint das homöopathische Prinzip , Ähnliches mit Ähnlichem zu heilen. Für ein „störrisches“ Kind eignet sich die Milch der störrischen Ziege besser.
Ziegenmilch: Ausdruck des Widerstandes gegen die Versorgungsbedingungen, das Kind hält dagegen, bis es der Tatsache, abhängig zu sein, nachgeben muss;
Die Ziegenmilch ist also im Vergleich zur Kuhmilch ein bisschen rebellisch, aber eben nur ein bisschen.
Es zeigt sich, dass alle Lebensmittel eine symbolische Bedeutung haben, die von unserem Unterbewusstsein verstanden wird. Schlechte Verträglichkeit ist ein Hinweis auf Missverständnisse, im Extrem Unverständnis und Ablehnung dieser Bedeutung. Jede Ablehnung hat also einen logischen Grund, der seine Wurzel im emotionalen Zustand des Betroffenen hat. In unserem Fall im Unmut des Kindes über die Tatsache, durch die Geburt von der Mutter getrennt worden und somit zur Eigenständigkeit gezwungen zu sein. Es empfindet somit die Milch als eine Art Zwangsbeglückung. Stets also sind es unbewusste Konflikte, die der Grund sind, warum jemand ein bestimmtes Lebensmittel nicht verträgt oder ablehnt.
Zusammenfassung: Unser Essverhalten, was wir mögen oder nicht mögen, ist keine Frage der Vernunft, sondern unserer Sympathie oder Abscheu für gewisse Speisen. Der Begriff, Verträglichkeit, deutet es ebenfalls an: Nahrungsmittel müssen sich mit dem, der sie zu sich nimmt, vertragen.
Wenn uns unser alltägliches Essen plötzlich nicht mehr schmeckt, können wir daraus schließen, dass auch unser Verhältnis zur alltäglichen Umwelt nicht mehr das alte ist. Bei der Milch geht es um die Versorgungsbedingungen, weshalb man Milchablehnung mit Ablehnung der Versorgungsbedingungen gleichsetzen kann. Kennt man also das Thema einer Speise, kann man bei den Menschen, die sie ablehnen, die Art ihrer Verstimmung erkennen.
Der therapeutische Wert, Personen über ihr Essverhalten einzuschätzen, ist so gut wie unentdeckt. Letztlich bedeutet er eine zusätzliche Möglichkeit, Einblick in die seelische Gestimmtheit von Patienten zu erhalten, um als wichtige Ergänzung in die medizinischen Diagnosen einzufließen.
3. Du bist, was Du isst … sind Fleischesser aggressiv und Vegetarier bessere Menschen?
Eigentlich ist es ein Privileg, wenn die Frage, ob Fleischgenuss moralisch vertretbar ist, in einem Land oder gar Kontinent diskutiert wird. Essgewohnheiten unterliegen der nationalen Üblichkeit und persönlichen Neigungen. Was uns also schmeckt, ist keine Frage des Kopfes sondern Ausdruck unserer nationalen wie individuellen Gestimmtheit. Um den Erdball herumwandernd erhebt sich somit die Frage, sind Menschen die Fleisch essen anders als Menschen, die sich nur vegetarisch ernähren?
In Indien hat man sich aus Gründen der religiösen Tradition mit der Frage, ob Fleischessen moralisch akzeptabel ist, mehr als anderswo auseinandergesetzt. Der Mönch, sagt Buddha, soll im Hinblick auf das Gebot des Nichttötens kein Fleisch essen, außer er ist eingeladen und man hat extra wegen ihm geschlachtet. Die Zurückweisung von Fleisch erschien Buddha als eine Grobheit gegenüber dem Gastgeber, die er als stärkeres Vergehen wertete als den Verzehr von Fleisch. Diese wohldurchdachte Argumentation hat sich inzwischen zur Aussage radikalisiert, dass auf der Welt Frieden herrschen würde, würden sich alle vegetarisch ernähren.
Kann es also sein, dass Pflanzen friedlich machen?
Dazu ist anzumerken, dass diese Aussage an die Ansicht von Kannibalen erinnert, die ja Menschenfleisch gerade deshalb essen, weil sie überzeugt sind, dass Kräfte und Eigenschaften der Getöteten auf sie übergehen würden. Ähnlicher Erklärungsmuster bedienen sich diejenigen, die meinen, das Hundefleisch schnell, Löwenfleisch stark oder Stierhoden potent machten. Dass diese Annahmen zu stark vereinfachen und daher unzutreffend sind, versteht sich von selbst.
Was also ist Fleisch und wofür steht es eigentlich? Fleisch ist Muskel, Muskel dient der Bewegung. Bewegung dient nicht primär der Fortbewegung sondern der Anpassung.
In der Homöopathie, deren Mittel ja Menschentypen zugeordnet werden, gibt es eine lange Reihe von Typen, die Fleisch ablehnen oder schlecht vertragen. In meiner Analyse der Bedeutung von Fleischablehnung ging es darum, herauszufinden, was das Gemeinsame all dieser fleischablehnenden Typen ist. Dieses Gemeinsame musste die Bedeutung von Fleischablehnung sein:
Ablehnung von Fleisch: Ablehnung, fügsam zu sein, seine Haltung, seine Einstellung den sich wandelnden Gegebenheiten, verändernden Umfeldbedingungen anzupassen;
Dass kleine Kinder Fleisch sehr häufig ablehnen, ist somit Ausdruck ihres Unmuts, folgsam sein zu müssen. Sie sehen nicht ein, dass man sich im Zuge der eigenen Entwicklung steigenden Anforderungen und Pflichten anzupassen hat. Da sie ja oft nicht wissen, warum sie dieses oder jenes tun sollen, meinen sie, willkürlichen Forderungen ausgesetzt zu sein. Das bedeutet, ihre Ablehnung, sich den sozialen Verhältnissen anzupassen, entspringt dem Grundgefühl, unterdrückt zu werden. Das Problem sitzt also nicht oben im Kopf sondern unten im Bauch, im Unterbewusstsein.
Da Fleischverweigerer zwangsläufig Vegetarier sind, stellt sich die Frage, ob der Wunsch, sich mit pflanzlicher Kost zu ernähren, auf fehlende Anpassungsbereitschaft verweist?
Wofür stehen Pflanzen? Pflanzen sind unbeweglich und daher fix mit ihrem Standort verwurzelt, sie haben nicht die Flexibilität von Tieren und brauchen daher Milliarden von Samen, damit vielleicht eine von ihnen einen Platz findet, an dem sie sich festsetzen und wachsen kann.
Bei Vegetariern ist also zu erwarten, dass sie auf ihren Standpunkten, Prinzipien beharren, also weniger flexibel, weniger anpassungsbereit als Fleischesser sind. Im Extremfall werden Vegetarier verbohrt, Fleischesser ohne feste Haltung sein.
Wir erkennen, die Natur gehorcht logischen Zusammenhängen. Fleischablehnung aus Mitleid mit Tieren ist als moralische Haltung durchaus respektabel, daraus aber ein allgemein gültiges Programm zur Rettung der Menschheit abzuleiten, geht an dieser Logik vorbei.
Gemüseverlangen: Wunsch, seinen Standpunkt zu wahren, sich durch eine eigenständige Haltung abzugrenzen, selbständig zu sein;
Wie immer diese Eigenständigkeit aussieht, absurd, despotisch oder grandios, sie ist das Kernthema von Pflanzen, die ja nicht die Möglichkeit haben, wie die Tiere ungünstigen Standortbedingungen auszuweichen.
Der Zusammenhang zwischen der Gefühlslage eines Menschen und seinem Essverhalten zeigt, dass in der Natur alles logisch miteinander verknüpft ist, dass also Prinzipien und Begriffe der Pflanzenwelt in der menschlichen Welt die gleiche Bedeutung haben. Wie von selbst erschließt sich nun das Wesen der Krankheit als Verstimmung, also Veränderung der Stimmungslage des Kranken, erklärt sich das Wunder, warum Tees, Kräuterextrakte oder andere Stoffe aus unserer Umwelt Menschen im Krankheitsfall nützen, und wieso man aus der Zu- oder Ablehnung gewisser Speisen Rückschlüsse auf die Persönlichkeit dieser Menschen ziehen kann.
Immer ist dabei zu bedenken, für die Einschätzung der emotionalen Gefühlslage eines Menschen benötigt man das gesamte Essverhalten, die Bedeutung einer einzigen Ablehnung kann von einer anderen Ablehnung widersprochen sein, was einen inneren Widerspruch anzeigt. So ist das Speisemuster stets nur ein Indiz, das auf eine gewisse Gefühlslage hinweist. Es ist niemals zufällig sondern Teil einer Persönlichkeit, keinesfalls aber die Persönlichkeit selbst.
4. Du bist, was Du isst … Obst und das Problem, für andere verlockend zu sein?
Wir dürfen davon ausgehen, dass alles, was Stoff ist, Energie und Information besitzt. Unsere Welt ist nicht aus toter Materie sondern eben aus diesen beiden Teilen aufgebaut. Mancher Leser wird meinen, dies wäre meine private Ansicht, tatsächlich ist sie die der theoretischen Physik. Das Wunder Leben hat sich daher auch in einem Universum entwickelt, das aus nichts anderem als Energie und Information besteht.
Das gilt für unsere Umwelt, unsere Nahrung, uns selbst. Somit ist Essen nichts anderes wie Informationsaustausch. Jede Speise hat eine für unser Leben wichtige Bedeutung, einen bestimmten Zweck.
Was nun ist die Bedeutung von Obst? Geht es um Fruchtbarkeit? Lehnen Menschen, die Obst nicht mögen, es ab, fruchtbar zu sein?
Der Herbst, den wir spontan als Lebensabend begreifen, ist die Zeit der Ernte und Rückschau. Diese Jahreszeit ist nicht so beliebt wie die anderen, weil sie ergebnisorientiert ist. Im Frühling sieht die Zukunft vielleicht rosig aus, im Sommer geht es zur Sache, im Herbst ist alles gelaufen, kann, was nichts geworden ist, auch nichts mehr werden.
Die Früchte des Feldes und der Bäume gleichen also den Früchten unserer Arbeit, beide sind aus Mühsal geboren, beide machen den, der sie aufzuweisen hat, sozial attraktiv.
Schon bei den Pollen müssen die Pflanzen das Problem ihrer Unbeweglichkeit durch Hebung ihrer Attraktivität lösen, wobei sie sich erstaunlich erfinderisch zeigen. So wissen sie zum Beispiel sehr genau, was die Insekten anlockt und wie man dies für sich nutzen kann. Mit ähnlicher Bravour lösen sie auch das Problem der Verbreitung der Samen. Manche Pflanzen machen sie flugfähig und schicken sie mit dem Wind in die umliegenden Regionen, andere wiederum nutzen die Geschmacksvorlieben von Insekten, Tieren und Menschen, um ihnen über ihre Früchte die Samen mit auf die Reise zu geben.
Man sieht die Botschaft des Obstes ist eine Art Gegengeschäft, man hat verlockend zu sein, um dafür in seinen eigenen Absichten unterstützt zu werden. Meine Analyse der Bedeutung von Obst bezieht sich auf das homöopathische Wissen, welche Menschentypen Obstliebhaber sind bzw. welche es ablehnen. Die, die es mögen, haben folgende Eigenschaft gemeinsam:
Obstverlangen: Bereitschaft, sich anderen zu öffnen, Gegenstand ihres Begehrens zu sein, um dadurch von ihnen in seinem eigenen Begehren unterstützt zu werden;
Somit geht es bei der Frucht um Gegenseitigkeit: man hat Wünsche zu erfüllen, um eigene Wünsche erfüllt zu bekommen, man hat begehrenswert zu sein, um begehrt zu werden. Das bedeutet, im Alter – im Herbst des Lebens - geht es um den erreichten Mehrwert, über den man sich und sein Leben darstellt.
Das Thema von Obst – für andere attraktiv und daher Objekt ihrer Zustimmung zu sein – zeigt, dass auch Pflanzen dieser Thematik unterworfen sind und, dass diese Zustimmung nicht selbstverständlich ist, dass man sich darum bemühen muss.
Wie gehen Pflanzen mit dieser Schattenseite ihres Daseins um? Viele Früchte wirken über ihre Erscheinung, ihren Geschmack verlockend, ja unbeschwert, jedoch, es gibt genügend andere, bei denen es nicht so ist: die einen sind sauer, die anderen ekelerregend, wieder andere haben sich mit Stacheln, harten Schalen oder Abwehrmechanismen gegen unerwünschte Annäherungen gerüstet. Zum einen sind es Spezialisten, die sich nicht mit jedem abgeben wollen, zum anderen drückt sich darin ihr Unmut aus, Begehren wecken, anderen nützlich sein zu müssen, um Nutzen zu erfahren.
Auch die beliebtesten Früchten sind nicht frei von dieser Plage. Die Schattenseite dieses Zwiespalts, sich hingeben zu müssen um die Erfüllung eigener Wünsche zu erreichen, ist bei ihnen im Kern versteckt.
Beim Steinobst ist dieser harte Kern der Tatsachen nicht nur hart sondern auch giftig, enthält er doch geringe Mengen Zyankali.
Steinobst: Bereitschaft, nach außen hin Gegenstand des Begehrens zu sein, Ansprüche zu erfüllen, im Inneren jedoch seine Ablehnung zu verbergen, zu unterdrücken, um sozial akzeptiert zu sein;
Wir sehen, es handelt sich nur um eine demonstrative Bereitschaft, einen Kompromiss zugunsten sozialer Anerkennung: nach außen hin süß, im innersten Kern bitter.
Wie ist das bei Fruchtsäften? Fruchtsäften fehlt ja der harte Kern, sie sind damit etwas, was in der Natur so nicht vorkommt, „reines Vergnügen“.
Fruchtsaftverlangen: Wunsch, Erfüllung seines Begehrens zu erfahren, ohne sich der Konsequenz zu stellen, dafür das Begehren anderer erfüllen zu müssen;
Sind giftige Früchte somit Ausdruck der Ablehnung einer Pflanze, sich dieser Bedingung der Gegenseitigkeit zu unterwerfen? Keinesfalls, von einigen giftigen Pflanzen, z. B. Tollkirsche und Einbeere, weiß man, dass Kaninchen diese Pflanzen wohl fressen können, ihr Fleisch aber danach für den Menschen giftig ist.
Ob also etwas gesund ist, hängt von der Verträglichkeit ab. Immer geht es dabei darum, ob die Botschaft der Frucht und die Gefühlswelt dessen, der es isst, zusammenpassen. Die Verträglichkeit der Tollkirsche für das Kaninchen lässt auf gegenseitige Akzeptanz schließen, während die Gegenseitigkeit zwischen Mensch und Tollkirsche kompromisslos ablehnend - giftig - ist.
Zusammenfassung: Alle nur vorstellbaren Konflikte, die Menschen mit ihrer Umwelt haben können, sind auch in der Natur, hier in der Pflanzenwelt, anzutreffen. Die Frucht ist ein Sinnbild für die Bedingung, dass man anderen etwas zu geben hat, um von ihnen dafür etwas zu bekommen. Es geht also bei der Frucht nicht um sexuelle Fruchtbarkeit sondern um soziale Gegenseitigkeit. Menschen, die Obst ablehnen lehnen also nicht Fruchtbarkeit ab sondern haben Probleme diese Bedingung anzunehmen.
Am häufigsten wird man Obstablehnung bei Kindern antreffen. Sie müssen lernen zu akzeptieren, dass man Bedingungen erfüllen, Fürsorge leisten, „fruchtbar“ sein muss, um im Gegenzug Zuwendung, Fürsorge, Anerkennung zu erfahren.
5. Du bist, was Du isst … wieso nicht mal Zucker es allen recht machen kann.
Es mag ungewöhnlich sein, Essen als eine Art Zwiegespräch zu verstehen. Aber, was uns schmeckt, gefällt uns, was uns gefällt, hat mit unserer Stimmungslage zu tun. Man kann also von dem, was uns gefällt auf unsere Stimmungslage zurückschließen. Umgekehrt kann man aus dem Vergleich jener Menschentypen, denen eine bestimmte Nahrung schmeckt, auf die Bedeutung dieser Nahrung schließen:
Brot und Zucker bestehen im Wesentlichen aus Stärke. Um Stärke nicht nur als bloße Nahrung zu verstehen, werden wir nun seine historische und kulturelle Bedeutung untersuchen.
Die meisten Graslandflächen in Mitteleuropa werden für den Ackerbau genutzt. Unsere Vorstellung des Sommers ist daher untrennbar mit wogenden Getreidefeldern verknüpft. Es sind dichte Monokulturen von Grasähren, die das Landschaftsbild der Ebenen und des Hügellandes ähnlich bestimmen wie es die Fichtenwälder in den Bergen tun.
Getreidepflanzen sind Energiesammler und jedes Samenkorn verkörpert daher ihre Angst, nicht genügend Reserven angespart zu haben, wenn es dereinst seine Bestimmung erfüllen und austreiben wollte. Dies gilt für Roggen, Hafer oder Dinkel genauso wie für den Weizen, den ich hier stellvertretend für alle untersuchen werde. Er ist die einzige mir bekannte Getreidesorte, die auch ein für meine Praxis wichtiges homöopathisches Mittel ist.
Der Weizen stellt hohe Ansprüche bezüglich der Sicherheit des Standorts, er bevorzugt schwere Lehm- und Tonböden, die humusreich und wasserhältig sein sollten. Allen Getreidesorten ist ein nährstoffreiches Korn gemeinsam, was man als Tendenz zur Schaffung von existenzieller Sicherheit durch Reserven, also Angst vorm Verhungern, deuten kann. Vergegenwärtigt man sich, dass Sesshaftigkeit auf vorausschauende Bevorratung angewiesen ist, wird verständlich, dass Weizen als Kulturpflanze seit Jahrtausenden für die kulturelle Entwicklung des Menschen unverzichtbar ist.
In der Homöopathie ist es wichtig zu wissen, wer jemand ist und in welche Umstände ihn krank gemacht haben. Die nachfolgende Analyse des Weizens entstammt dem homöopathischen Wissen, welchen Menschentypen das homöopathische Mittel, Weizen, im Krankheitsfall hilft.
Weizen steht für einen ängstlichen Menschen, der auf soziale Sicherheit angewiesen ist. Er meint, sich nicht exponieren zu dürfen, es allen recht machen zu müssen, um seinen sozialen Rückhalt nicht zu gefährden. Gerade das Gefühl, alleine nicht bestehen zu können, erzeugt in ihm die Angst, keinen Fehler machen, möglichst keine Ansprüche äußern zu dürfen, um nicht in Frage gestellt zu werden.
Die erwähnte kulturelle Bedeutung des Weizens weist also starke Ähnlichkeit mit seiner homöopathischen Bedeutung auf. Damit ist zu erwarten, dass das Thema des Grundnahrungsmittels, Brot, ähnlich wie die des Weizens sein wird:
Brot: Bereitschaft, durch Anpassung, Erfüllung der Standortbedingungen sowohl sozial gehalten als auch selbständig zu sein;
Daraus ergibt sich logischerweise für das Vollkornbrot:
Vollkornbrot: Bereitschaft, Widerstände zu überwinden, um im Rahmen herausfordernder Standortbedingungen sowohl selbständig als auch sozial gehalten zu sein;
Vollkornbrot bietet also im Vergleich zum Weißbrot mehr Widerstand. Die Naturmedizin geht davon aus, dass Weißbrot, das aus stark ausgemahlenem Weizenmehl hergestellt ist, für die Gesundheit weniger wert ist. Wir wissen, jedes Training bedeutet, sich Ansprüchen, Herausforderungen zu stellen. Nichts anderes tut das Vollkornbrot. Ob Weißbrotesser mit Vollkornessern nicht mithalten können, darf jedoch bezweifelt werden. Vielleicht sind sie weniger konstant? Wenn man sich die schwankende Erfolgsbilanz der italienischen Fußballnationalmannschaft anschaut, ….
Ist es also richtig, dass für die schlechten Zähne zuckerhältige Nahrung und fehlende Kleie im Brot verantwortlich ist? Mediterrane Länder kennen nur Weißbrot und … manchmal sind die Zähne von Kleinkindern und Babys schon kariesbefallen ehe sie überhaupt zum Beißen eingesetzt werden können.
Zucker steht für Zuwendung, Nähe, für die man nichts tun muss, die nicht herausfordert;
Zuckerkrankheit ist die Krankheit jener, die meinen, Zuwendung nicht wert zu sein, wenn sie nicht vorher durch Leistung ihren sozialen Wert beweisen. Man begegnet diese Situation vergleichsweise häufig in den alten bäuerlichen Familienstrukturen, wo jeder, der hier in der Stube an einem Tisch saß nach seiner Arbeitskraft gewertet wurde. Der Zuckerkranke kommt mit diesem Standard nicht zurecht, weil er entweder leistungsschwach oder unerfüllbaren Bedingungen ausgesetzt ist.
Zuwendung ohne Herausforderung bzw. Beweis seines sozialen Werts erklärt sich als ein nicht nur für die Zähne abträglicher Faktor, es ist allerdings auch die Ursache für Sodbrennen. Hier geht um das Gefühl, nur scheinbaren willkommen, tatsächlich jedoch wertlos, nur bedrängt, ohne verlässlichen Konsens zu sein.
Weißbrot und Zucker sind also nur Stellvertreter für ein Problem, das tiefer liegt. Es geht um die Frage der eigenen Eindrücklichkeit im sozialen Umfeld. Im Unterbewusstsein ist diese Eindrücklichkeit mit der Fähigkeit, Herausforderungen zu bewältigen, verknüpft. Fehlende Widerstände verhindern, dass man sich selbst als eindrücklich erfährt. Man spürt sich nicht, existiert also nicht. Das heißt, wenn man sich nicht beweisen kann, werden auch die Zähne kariös sein.
Süße Mehlspeisen kombinieren diesen Effekt: Wunsch selbständig jedoch durch äußere Zuwendung, Unterstützung zu keiner festen Haltung gezwungen, nicht gefordert zu sein
Zucker und Weißbrot verstärken also den Zahnverfall, indem sie keinen Widerstand bieten und somit den Zähnen vermitteln, größeren Herausforderungen nicht gewachsen zu sein.
Das verstärkt die Kariesanfälligkeit.
6. Du bist, was Du isst … warum über Joghurt Käse geredet wird.
Joghurt ist derzeit ein Verkaufshit. Die Supermärkte bieten es in unzähligen Varianten an, einige Erzeuger bewerben intensiv ihre gesundheitsförderlichen Sorten und erzielen damit aberwitzige Umsätze. Wenn Essen Auseinandersetzung mit der Bedeutung der jeweiligen Speise ist, was ist die Bedeutung von Joghurt, was haben die vielen Menschen, die Joghurt lieben, gemeinsam?
Wieder geht es also um die Frage, was ist Geschmack? Welche Voraussetzungen muss etwas haben, um uns zu schmecken? Wir wissen alle, über Geschmack kann man streiten, also muss Geschmack Botschaft sein, die vom Unterbewusstsein wahrgenommen und als Zustimmung oder Ablehnung auf die Bewusstseinsebene übertragen wird.
Bevor ich zur Analyse dieser Botschaft komme, schicke ich einige logischen Überlegungen voraus, die das Verständnis erleichtern. Joghurt ist eine Art saure Milch. Saure Milch entsteht durch kontrollierte Bakterienkulturen, bei Joghurt handelt es sich um joghurttypische Bakterienkulturen. Joghurt ist ein Milchprodukt. Milch steht zum einen für mütterliche Fürsorge zum anderen für den Auftrag, sich von der Mutter zu lösen, erwachsen, selbständig werden zu müssen.
Säuren stehen nicht nur in der Chemie für Auflösung. Damit, sie ahnen es schon, betonen alle sauren Speisen, nicht nur Joghurt, diesen auflösenden Aspekt. Bei der Bedeutung von Joghurt geht es demnach um die Auflösung der „Nestbindung“
Joghurtverlangen: Wunsch, sich aus der unmittelbaren Versorgungsabhängigkeit zu lösen, um selbständiger und somit geringerem Anpassungsdruck ausgesetzt zu sein;
In der Werbung wird behauptet, die gesundheitsförderlichen Joghurtprodukte würden Blähungen verringern. Damit streifen wir die Botschaft der Krankheitssymptome, die als Sprache des Unterbewusstseins zu verstehen ist. Viele Autoren haben darüber geschrieben, die bekanntesten sind L. Hay und R. Dahlke. Ich selber befasse mich seit über fünfzehn Jahren mit diesem Thema:
Bei Blähungen geht es immer um Leistungsdruck, also das Gefühl, überfordert zu sein.
Man sieht, dass die Fähigkeit von Joghurt, Blähungen zu verringern, tatsächlich in seiner Botschaft. Dabei handelt es sich primär um Leistungsdruck im familiären Rahmen. Es ist daher gut möglich, dass Frauen mehr Bedarf haben als Männer.
Die Tatsache, dass Milch sauer und in weiterer Folge faulig wird, wirft die Frage auf, wie man sie haltbar machen kann. Die Antwort lautet, durch Verkäsung. Nach der Ausfällung des Kaseins durch das Lab-Ferment wird das Wasser (Molke) entfernt und der zurückbleibende „Kuchen“ durch Bakterien und Pilze verkäst . Dies und zusätzliche Bäder in Salzlake machen ihn dauerhaft.
Betrachtet man nun die Eigenart von
Menschen, die Käse mögen, zeigt sich, dass sie es wünschen, abhängig, festgehalten zu sein, um dauerhaft Verlässlichkeit, Geborgenheit, Versorgung zu erfahren.
Die Bedeutung des Rohprodukts, Milch, wird also durch jeden einzelnen Schritt der Käseherstellung verändert, ihr Inhalt quasi umgeschrieben. Die Absicht des Herstellers und seine Methode, Milch auf eine spezifische Weise haltbar zu machen, findet sich im Endprodukt als zusammenfassende Beschreibung wieder.
Menschen, die Käse ablehnen, lehnen es daher auch ab, zugunsten von Geborgenheit, Versorgung abhängig, festgehalten zu sein.
Wenn etwas stinkt, ist es immer Ausdruck des Gefühls abgelehnt, Außenseiter zu sein. Wenn wer stinkenden Käse mag, kokettiert er mit dem Begriff, Außenseiter, der ja einerseits etwas Abgesondertes gleichzeitig aber auch etwas Besonderes in sich trägt.
Über diverse Speisegewohnheiten kann man also recht präzise Aussagen darüber machen, wie die innere Gestimmtheit von Menschen ist. Natürlich ist es dazu notwendig, die Bedeutung der Speisen zu kennen. Aber Achtung, niemals genügt eine einzelne Vorliebe oder Ablehnung, Verträglichkeit oder Unverträglichkeit, stets muss man mit innerer Widersprüchlichkeit rechnen, die jedoch ebenfalls im Rahmen einer Untersuchung des Essverhaltens eines Menschen aufscheint.
7. Du bist, was Du isst … warum die Reichen dünn und die Armen dick sind.
Es gibt Untersuchungen, deren Resultate unserer gelebten Wirklichkeit derartig stark widersprechen, dass sie von der Allgemeinheit wohl nur zur Kenntnis aber nicht wahrgenommen werden. Die Veröffentlichungen darüber sind so zahlreich, dass ich keine einzelne hervorheben kann. Einen guten Überblick über die Situation findet man im Lexikon der populären Irrtümer von W. Krämer und G. Trenker. Die Resultate sind mehr als erstaunlich, so dass man sich wundert, warum es so wenig Diskussion darüber gibt. Stimmt hier vielleicht das Motto, … weil nicht wahr sein kann, was nicht wahr sein darf?
· Das mittlere Körpergewicht der Bevölkerung nimmt trotz rückläufigen Kalorienverbrauchs zu.
· Soziale Randschichten, also Menschen mit finanziellen Schwierigkeiten, kämpfen mehr mit Übergewicht als die Menschen am anderen Ende der Skala, die im Überfluss leben.
Das bedeutet schlicht und einfach, Essen und Übergewicht haben nur am Rande miteinander zu tun. Wenn das der Fall ist … und das ist es wohl ... ist Übergewicht ein Problem, das seine tieferen Ursachen in der seelischen Befindlichkeit und nicht in der Kalorienbilanz hat.
Was ist nun die Botschaft von Übergewicht? Meine Analysen beziehen sich stets auf das homöopathische Wissen um Menschentypen, die zu Übergewicht neigen: Das was ihnen an charakterlichen Eigenheiten gemeinsam ist, muss die Bedeutung von Übergewicht sein.
Übergewichtigkeit, Fettleibigkeit: Gefühl, sein fehlendes soziales Gewicht, seinen Mangel an Bedeutung durch eine beeindruckende Erscheinung, Masse kompensieren zu müssen;
Allein dieser Satz erklärt das Dilemma rund ums Essen besser als alle Kalorientabellen zusammen. Fest steht, dicke Leute essen statistisch nicht mehr als dünne. Im Gegenteil, es ist umgekehrt, wobei auch hier erstaunt, dass das schon seit den frühen 50er Jahren in verschiedenen amerikanischen Zeitschriften, z. B. American journal of clinical nutritition, in regelmäßigen Abständen veröffentlicht wird.
Die Frage, warum Diäten Rückfälligkeit mit noch mehr Übergewicht erzeugen, wird von der Medizin als eine Art Trainingseffekt erklärt. Der Körper lernt mit weniger Kalorien auszukommen. Kehrt der Betreffende zur Normaldiät zurück, nimmt er mit weniger Essen mehr zu als zuvor: es ist, als ob die Ausnutzung optimiert worden wäre.
Mir genügt diese Erklärung nicht ganz: Essen ist für mich eine Form von Kommunikation und Fasten daher für das angeschlagene Selbstbewusstsein Kommunikationsentzug mit dem Gefühl von Ausgrenzung und Bedeutungsverlust. Wie ein Ertrinkender, der einen Strohhalm zu fassen kriegt, klammer sich das Innere der diätisch „Ausgegrenzten“ ans Essen. Aufmerksame Therapeuten und Ärzte haben daher schon festgestellt, dass sich bei vielen (nicht allen) das Übergewicht wie von alleine auflöst, wenn das Lebensschicksal sich zum Besseren wendet. Daraus können wir schließen, dass das eigentlich „Gewichtige“ an unserem Dasein unsere soziale Bedeutung, also unsere Gewichtigkeit für andere, ist. Es erscheint somit wie ein Nullsummenspiel, könnte man das Innen und das Außen zusammenzählen, ergäbe sich stets das gleiche Gewicht.
Diese Feststellung passt natürlich nicht in eine Welt, in der das Erleben von möglichst viel Spaß als einziger Grund und das menschliche Dasein als solches als sinnlos erachtet wird. Der Glaube, dass das, was dem Einzelnen nützt, auch der Allgemeinheit nützt, ist eine irrwitzige Umkehr der Tatsache, dass nämlich nur das, was der Allgemeinheit nützt auch dem Einzelnen nützt.
Die eben genannten Verdrehungen haben die gegenwärtige Krise der Wirtschaft verursacht und werden sie immer wieder in die Krise treiben.
Warum? Wenn die freie Marktwirtschaft nur eine hohler Begriff ist, der eigentlich nur die Rücksichtslosigkeit des eigenen Handelns rechtfertigt, ist das Leben ein einziger Wettlauf um das Vorhandene. Unter diesem mehr und mehr zunehmenden Druck leidet unsere Gesellschaft, steigt bei gleichzeitig sinkendem Wohlstand unentwegt der Leistungsdruck und mit ihm das körperliche Übergewicht der Teilnehmer an diesem Wettlauf. Die Magersucht, ist quasi dasselbe in grün. Um in einer Welt voller unerfüllbarer Ansprüche keinen Anstoß zu erregen, nimmt man mehr und mehr ab, verschwindet mehr und mehr.
Abmagerung, Abnehmen: Gefühl, den Bedingungen sozialer Erscheinung nicht zu genügen, sich zurücknehmen zu müssen, um keinen Anstoß zu erregen;
Auf dieser Angst gründet auch die Angst vor Fettem.
Fettes steht für den Wunsch, gewichtig hervorzutreten, präsent zu werden, soziale Bedingungen zu erfüllen, um nicht kritisiert zu werden;
Die meisten Übergewichtigen vermeiden Fettes so gut es ihnen eben möglich ist, weil sie ohnehin das Gefühl haben, zu gewichtig, zu präsent zu sein.
Somit spiegelt die Feststellung von Sokrates, man sollte essen um zu leben und nicht leben, um zu essen, nur den Aspekt der reinen Nahrungszufuhr, der Essen bloß als Aufnahme von Eiweißen, Fetten, Kohlehydraten, Vitaminen und Spurenelementen betrachtet. Das greift viel zu kurz, im Gegenteil, Essen ist Kommunikation, die Verdauung spiegelt den emotionalen Umgang jedes Einzelnen mit der Welt, seine Haltung zur Welt, sein Selbstbild. Übergewicht ist die Kompensation von fehlendem sozialen Gewicht, was mit einem Schlag verdeutlicht, dass Diäten, egal wie gefinkelt sie konzipiert sind, keine nachhaltige Antwort auf Fragen sein können, die das soziale Gewicht eines Menschen betreffen.
8. Du bist, was Du isst … Fastfood kontra Alltagsrealität.
Essen ist immer Ausdruck der Kultur des jeweiligen Landstrichs und seiner Bevölkerung. Allein daraus erkennen wir die emotionale Bedeutung von Essen, ist doch die in einem Land übliche Küche stets Ausdruck des Aufwands, den die Einwohner treiben müssen, um unter den gegebenen sozialen Bedingungen zu überleben. Beim Fastfood, dem schnellen Essen, verhält es sich nicht anders. Nimmt man den täglichen Verbrauch an diversen Hamburgern und Ähnlichem als Maßstab, muss Fastfood etwas typisches über Amerika aussagen.
Wofür steht nun Fastfood? Im Normalfall beziehen sich meine Analysen der Bedeutung von Speisen auf das homöopathische Wissen. Bei Fastfood gibt es solche Erfahrungen nicht. Spontan gefragt, würde ich sagen, dass es mir kindlich erscheint, also Kinderessen ist.
Trifft das zu?
Eine Berühmtheit unter den Fastfoodfreaks ist Elvis Presley. Am Speisezettel standen vor allem Hamburger, Steaks, Sandwiches, Erdnussbutter, Bananentoasts. Sein Tagesablauf wurde von Medikamenten und Fastfood bestimmt. Er nahm Arzneimittel vor und nach den Konzerten, vor und nach dem Schlaf. Im Grunde verließ er sich nicht mehr auf seine biologischen Rhythmen sondern wollte diese dem chemisch-pharmazeutischen Zeitgeist folgend von außen her regulieren.
Was bedeutet es also, wenn jemand vor dem Konzert Aufputschmittel, nach dem Konzert Blutdrucksenker, Antihistaminika zur Schleimhautabschwellung, Schlafmittel zum Einschlafen, wiederum Aufputschmittel, und Hormone zum Aufwachen, Appetitzügler, Abführmittel zum Abnehmen nimmt?
Er scheint irgendwie den Kontakt zur Alltagsrealität verloren zu haben und kompensiert dies mit zwanghafter Selbstkontrolle und Vermeidung von alltäglichen Herausforderungen. Es ist wie beim Zucker, man wünscht Zuwendung, für die man nichts tun muss. Der Popstar Mikel Jackson lebte nicht viel anders. Fastfood begleitete die Misere beider, wobei Elvis eher zum Übergewicht, Mikel Jackson eher zur Magersucht neigte.
Was ist das Problematische an ihrer Situation?
Um diese Frage objektiv zu klären, macht es Sinn, die Bedeutung von Fettsucht und Magersucht zu vergleichen. Die folgenden Analysen basieren auf dem homöopathischen Repertorium, in dem Menschentypen, die zu Fettsucht, Magersucht oder beidem neigen, aufgelistet sind. Das was allen Typen, die zu Fettsucht neigen gemeinsam ist, muss die Bedeutung von Fettsucht sein:
Übergewichtigkeit, Fettleibigkeit: Gefühl, sein fehlendes soziales Gewicht, seinen Mangel an Bedeutung durch eine beeindruckende Erscheinung, Masse kompensieren zu müssen;
Wie von selbst erscheint das Gefühlsdilemma, dass man meint, so wie man ist, den sozialen Anforderungen nicht genügen, es nur durch Masse, Volumen (äußerlich) kompensieren zu können. Ein naher Verwandter des Phänomens, Fettsucht, ist die Magersucht, bei der es umgekehrt zu extremen Gewichts- und Volumsverlusten kommt. Es ist die Lösung obigen Gefühlsdilemmas andersrum:
Anorexie, Magersucht: Gefühl, sich nicht zeigen, keine Ansprüche stellen zu dürfen, um keinen Anstoß zu erregen;
Es gibt Untersuchungen, die die Wahrscheinlichkeit für eine Essstörung als umso größer bewerten, je größer der Figurunterschied zwischen dem angehimmelten Star und der eigenen Person ist. Bei Mikel Jackson und Elvis Presley war es wohl das unrealistische Selbstbild, dem sie wie einem Vorbild zu entsprechen hatten, und natürlich auch die Erwartungen, die in diese kings of pop gesetzt wurden. Hier ähnelt beide ihren Fans, die unter dem Druck des täglichen medialen Anschauungsunterrichts, wie man auszusehen und zu sein hat, Essstörungen entwickeln. Es heißt 30% aller Mädchen seien dafür mehr oder weniger anfällig (Robert Koch Institut). So überrascht es nicht, dass die Kombination beider Probleme, Fresssucht und Magersucht, stark aufkommende Krankheitsbilder sind:
Anorexie mit bulimischen Störungen, Bulimia nervosa: schwankt zwischen unstillbarem Wunsch nach sozialem Kontakt, Gewichtigkeit, Geltung und unüberwindlicher Angst, Scheu, sich auf Nähe einzulassen;
Daraus und aus dem Schicksal der beiden Superstars können wir schließen, dass Fastfood Kennzeichen unserer Leistungsgesellschaft ist, eine Art Sekundenschlaf mit Trauminsel, auf der man fern vom täglichen Leistungsdruck Auszeiten genießen konnte.
Fastfoodverlangen: Wunsch, sozial akzeptiert, gewichtig zu sein, ohne sich anstrengen, Widerstände überwinden zu müssen: Ausdruck fehlenden Selbstvertrauens bzw. einer überfordernden Umwelt;
9. Du bist, was Du isst … wieso man nicht gegen etwas sondern gegen sich allergisch ist.
Aus dem naturwissenschaftlichen Blickwinkel sind Allergien Irrtümer unserer Körperchemie, die auf bestimmte alltägliche Reize ihre Abwehrmechanismen mobilisiert. Das führt uns zur Frage, handelt es sich um eine defekte Steuerung oder leidet unser Immunsystem unter Verfolgungswahn, indem es beliebige Stoffe zu Feinden erklärt?
Die Immunglobuline, die die Immunreaktionen auslösen, sind Träger von Rezeptoren, in die der allergieerzeugende Stoff, das Allergen, wie der Schlüssel zum Schloss passt. Somit sind die Allergiker Besitzer bestimmter Schlösser (Immunglobuline), deren Empfindsamkeit bestimmten Schlüsseln (ganz normalen Alltagsstoffen) gilt. Die Immunglobuline warten demnach wie Mausefallen auf „passende“ Allergene. Bei gegebenem Kontakt setzen sie eine allergische Reaktionskette in Gang, die dann lawinenartig auf ihren Besitzer hereinprasselt. Das demonstriert eindrücklich, Immunreaktionen auf alltägliche Reize sind immer autoaggressiv. Nicht der Aggressor wird beschädigt, man selbst wird beschädigt.
Es mag seltsam klingen, aber das Immunsystem demonstriert hier eher Wehrlosigkeit , was es also tut, wenn es sich nicht wehren kann. Wäre der Körper eine starre Maschine, als die sie die Naturwissenschaft sieht, ergäbe das keinerlei Sinn, ist er jedoch ein nach informatischen Gesichtspunkten konzipiertes Programm, so ist die Immunreaktion nichts anderes als eine aggressive Mitteilung des Körpers (= des Unterbewusstseins) an den Kopf: „He, Du da oben, entweder Du sonderst uns von diesen blöden Allergenen ab, oder ich sondere mich ab, indem ich mich auflöse!“
Und wenn eine Kontaktvermeidung unmöglich ist?
„Das ist mir wurscht!“, lautete die Antwort. Der Körper reagiert also auf den unliebsamen Reiz emotional mit Terror gegen sich selbst, Kompromisse gibt es nicht. Diese Kompromisslosigkeit entspricht dem Wesen aller emotionaler Reaktionen:
Im Emotionalen, sagt der Philosoph Plessner, verliert der Mensch seine Handlungsfähigkeit. Diese Unfähigkeit sollte jeder nachempfinden können, ist doch keiner Herr seiner emotionalen Reaktionen, manche verstummen im Zorn, andere schmeißen Dinge, andere wiederum sind emotional blockiert, leisten sich kaum Ausbrüche usw.. Hinterher ärgern sie sich darüber, dass sie nicht reagiert bzw. überreagiert haben.
Damit steht fest, emotionale Äußerungen sind immer unwillkürlich, unterliegen also nicht der Herrschaft des Kopfes. Das gilt für die geschilderten emotionalen Reaktionen der Gemütsebene genauso wie für körperliche Krankheitserscheinungen, seien es Kopfweh, Schnupfen, Schmerzen oder eben allergische Reaktionen.
Unsere Emotionalität bestimmt unser Verhalten in Reizsituationen und ist somit Kern unserer Persönlichkeit: so wie wir sind, so sind wir. Was für unser Aussehen gilt, gilt auch für unsere Verhaltensweisen: beides ist uns schicksalhaft auferlegt.
Somit steht fest, Allergien sind emotionale Reaktionen auf alltägliche Reize. Die Allergene sprechen auf der Körperebene die Reizbarkeit des Allergikers an, sind für ihn eine Zumutung.
Die Botschaft von Allergien kann man daher nur verstehen, wenn man das Allergen versteht, welchen Reiz es also für den Allergiker darstellt. Diese und nachfolgende Analysen beziehen sich auf das homöopathische Wissen um die zu Allergien neigenden Typologien. Das allen Allergikern gemeinsame Thema lautet:
Allergien: Gefühl, unerfüllbaren sozialen Ansprüchen, Zumutungen ausgesetzt und daher abgelehnt, als unpassend betrachtet zu sein, sich ihnen nicht stellen und daher nur ausweichen zu können;
Jetzt braucht man „nur“ noch wissen, welche Botschaften die einzelnen Allergene haben, um zu erfahren, um welche sozialen Ansprüche oder Zumutungen es geht.
Ein Beispiel: Die Pollen der Gräser (Windbestäuber), die uns im Frühjahr umschwirren, sind auf der Suche nach einem passenden Fruchtknoten, auf dessen Narbe sie sich festsetzen können. Zudringlich, ja aufdringlich, wie sie nun eben sind, fungieren sie als Botschafter ihre Auftrags, Fruchtbarkeit, indem sie alles und jedes auf sinnliche, sexuelle Passung untersuchen.
Heuschnupfen: hilflose Erregung, bedrängt, ständig auf (soziale, sinnliche, sexuelle) Eignung überprüft und als unpassend in Frage gestellt zu sein, sich weder absondern noch anpassen sondern nur abschotten oder selber attackieren zu können;
Austern-, Muschelallergie: hilflose Erregung, sich auf soziale Kontakte einlassen, seine Schutzschale (Familie) verlassen, sich öffnen zu müssen, um sozial verbunden, gehalten zu sein, sich diesem Zwiespalt weder anpassen noch ausweichen, sich nur abschotten oder selber attackieren zu können
Wir sehen, die Dinge die den Allergikern unbewusst auf die „Nerven“ gehen, haben alltäglichen Charakter, in unserem Beispiel geht es um sexuelle Passung (Pollen). Das Bewusstsein nimmt diese Botschaft nicht wahr, das Unterbewusstsein ist jedoch sofort im Bilde und reagiert mit dem Gefühl, von etwas, dem man nicht entspricht, bedrängt und in Frage gestellt zu sein.
Das „Oberstübchen“ pflegt jeder Herausforderung mit Strategien zu begegnen oder weicht überhaupt aus, das Unterbewusstsein hat in der gleichen Frage keine Wahl, es ist entweder unberührt oder negativ berührt. Ist es negativ berührt, wird es mit strikter Ablehnung, Allergie, reagieren.
In der Homöopathie versucht man das Unterbewusstsein mit einem passenden Mittel zu „überreden“, in der Schulmedizin dämpft man die akuten Auswirkungen der Autoaggression. Die Impfung von Allergenen, die zu einem Gewöhnungseffekt führen kann, nennt man Desensibilisierung. Der Begriff beschreibt die Situation recht gut, es geht um den Abbau von Empfindsamkeit. Ob das möglich ist, ist eine Frage der körperlichen und seelischen Kompromissbereitschaft des Betroffenen. Dabei ist immer zu bedenken, dass hinter sturem Beharren nicht nur Misstrauen sondern auch Angst stehen kann.
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